|  |  | Fac-System amAb 3. Februar bis 15. April 2007, konnte man Moderna Museet in Stockholm 
      besuchen, um das Projekt von William Kentridge, die "Black Box", 
      zu sehen. Das Stück enthält ein mechanisiertes Theater, in dem die Teile 
      vom Fac-System hauptsächlich benutzt worden sind.Moderna Museum
 Das Projekt Black Box wurde im Auftrage des Deutschen Guggenheims gemacht, 
      aber es wurde in Schweden und in Südafrika in Zusammenarbeit mit dem Requisiten-Hersteller 
      Jonas Lundquist und dem Programmierer Ronald Hallgren produziert.
 Das Werk ist auch in Johannesburg, in Salzburg und in Malmö ausgestellt 
      worden und wird demnächst in mehreren Orten gezeigt.
 
 
 Black box
 
 Die Theatervorstellung dauert 23 Minuten, enthält u.a. unser Meccano, das 
      mit Pappe und derartiges bedeckt ist um verschiedene Zwecke zu gestalten, 
      und das mittels einiger Computer als ein Theaterstück hin und her geführt 
      wird. Die Vorstellung fängt mit einem Megaphon an, das als Moderator eine 
      Trauerarbeit verkündet. Der Ausgangspunkt des Stückes, und das woran die 
      Trauerarbeit anspielt, ist das am Anfang des 20. Jahrhundert von den Deutschen 
      verübte Massaker an den Hereros im südwestlichen Afrika (dem heutigen Namibia). 
      Nachdem 1885 Südwestafrika deutsches Protektorat wurde, drangen in den folgenden 
      Jahren deutsche Siedler immer tiefer in das Land der Hereros ein. Ausbeuterische 
      Praktiken trieben den Stamm in die Schuldenfalle. Der Verlust ihrer Viehherden 
      und ihrer Ländereien waren die Folge. Die aussichtlose werdende Situation 
      veranlassten die Hereros im 1904 auf die wachsenden Ungerechtigkeiten zu 
      reagieren, und sie gingen zu einem direkten Angriff auf die deutsche Verwaltung. 
      Die Revolte wurde ganz rücksichtslos unterdrückt und kostete zahlreiche 
      Hereros das Leben. Dieses Massaker, das von einigen Historikern als erster 
      Genozid des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, führte zur beinahen Vernichtung 
      des Stammes der Hereros.
 
 Die Vorstellung ist aber nicht eine lineare Darstellung, vermittelt sich 
      aber eher durch unsere Gemütsstimmungen. Die "Black Box" ist sehr fantasievoll, 
      wunderschön, magisch und beklemmend. Das Stück ist auch in Berlin 2005 dargestellt 
      worden.
 
 
 William Kentridge
 
 
 
        Er ist 1955 in Johannesburg, Südafrika, geboren. Studierte Politik- und 
      Verwaltungswissenschaft wie auch Kunst in Johannesburg und in Paris. Die 
      meiste Zeit widmet er dem Zeichnen und der Zeichentrickfilme, wo er die 
      Geschichte Südafrikas und die Apartheid kommentierte. 
          |  |  Jonas Lundquist arbeitet hier mit dem Mechanismus für die Vorstellung 
            mit Hilfe mehrerer FAC-Komponenten.
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          |  |  |  Schon in seinem ersten Film fing Kentridge an das zu entwickeln, was nachher 
      seine Arbeit gekennzeichnet hat; die ganzen Sequenzen zu animieren u.zw. 
      mit einem einzigen Papierbogen als Ausgangspunkt. Kraftvoll überarbeitete 
      Kohle- und Pastellzeichnungen bilden die Grundlage seiner Filme - auf ihnen 
      hinterlässt er Spuren des Ausradierens, sehr sichtbare Pentimenti, die den 
      Prozesscharakter der Arbeiten und die unauslöschliche Präsenz der Vergangenheit 
      unterstreichen. Es sind optische Tricks und Spiele mit der Wahrnehmung. 
      William Kentridge verbindet in seinen Bildern und Animationsfilmen gerne 
      längst Vergessenes mit moderner Technik.
 
 
 
 
 
 
         
          |  William Kentridge & Jonas Lundquist.
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